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Hommage
an einen meiner Wortstifter

THOMAS BRASCH

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Was ich habe, will ich nicht verlieren, aber
wo ich bin, will ich nicht bleiben, aber
die ich liebe, will ich nicht verlassen, aber
die ich kenne, will ich nicht mehr sehen aber
wo ich lebe, da will ich nicht sterben, aber
wo ich sterbe, da will ich nicht hin:
Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin

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1977

aus: Thomas Brasch: Kargo. Suhrkamp Verlag, Frankfurt a.M. 1977

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Glauben, lieben, hoffen dieser Dreiklang begleitet mein Leben. Schon als KInd nahm mich mein Vater oft mit zu seinen Hausbesuchen. Wegen der Vertraulichkeit blieb ich zwar draußen in Hof oder Garten  - aber so lernte ich früh, unterschiedliche Milieus zu mögen. So Wie mein Vater wurde ich Theologe und Seelsorger und setzte meine Reise zu den Menschen in meinem eigenen Berufsleben fort. Aber frühe Gewöhnung verlangt auch gründliches Hinterfragen.

Sehr bald begann ich, die Kritik des dänischen Pfarrers Sören Kierkegaard zu teilen. Der hatte das Bild entworfen von den Wildgänsen,, die das Fliegen verlernt haben. Sie leben auf einem Hof,  picken dort Korn und gern auch einander, und lassen sich sonntags von den Beredtesten unter ihnen Reden halten. Nur eines tun sie nicht: "Sie fliegen nicht, denn das Korn ist gut und der Hof ist sicher“. -

Und so lief die Sehnsucht "Auf und davon!" in meinem Umgang mit kirchlichen Traditionen immer mit und hat mich reformfreudig bleiben lassen. Mit aufgeklärtem Sinn Neues zur Sprache bringen und die alten Liturgien sprengen - ich finde das inspirierend, andere erleben das eher als überfordernd.

Schließlich hab ich mir dann doch noch ein Herz gefasst. Gegen Ende meines jeden Tag gern gelebten Berufes hab ich mich aufs Gatter geschwungen und bin vom (Kirch)Hof geflogen.

Und das Herz? Es schlägt weiterhin Dreitakt.

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