top of page

Mitgedacht in Prenzlberg

  • Thomas Bloedorn
  • 14. Dez. 2023
  • 1 Min. Lesezeit

"Da steht ‚Netanjahu‘."

"Hat einer rangesprüht."

"Was soll das?"

"Ist halt Starbucks."

"Wie, Starbucks?"

"Starbucks sind jüdisch, weiß man doch."

"Die sind aus Israel?"

"USA. Aber der Besitzer ist Jude."

"Ach, wußt ich nicht. Weißt du, wie der heißt?"

"Keine Ahnung."

"Vielleicht unterstützt der Netanjahu."

"Brutal, was der mit Gaza macht."

"Dann steht da also Scheißnetanjahu."

"Wär ja nicht verkehrt."

„Oder Scheißstarbucks.“

"Irgendsowas.“

"Oder beides, einfach: Scheißjuden."

"Keine Ahnung, ist doch auch egal,los komm….“


Der Gründer von Starbucks als Weltfirma heißt Howard Schultz. 40 Prozent seiner Angestellten in den USA (weltweißt 37.500)  sind Angehörige nicht-weißer Minderheiten, weit über dem nationalen Durchschnitt. Schultz hat Zehntausenden von Veteranen Jobs verschafft. Starbucks bietet seinen Angestellten vorbildliche Sozialleistungen. Schultz ließ einmal die Pappbecher seiner Läden mit dem Slogan »Race Together« bedrucken. Als zwei schwarze Jugendliche in einem Starbucks grundlos verhaftet wurden, ließ er alle Läden für einen Nachmittag schließen, um den Mitarbeitern ein »Sensibilitätstraining« angedeihen zu lassen. Aus dem Kaffeegeschäft hat er sich inzwischen zurückgezogen, Schultz könnte zur amerikanischen Präsidentschaft kandidieren. Er kritisiert ebenso Demokraten wie Republikaner. Im Gegensatz zu Trump stammt Howard aus armen Arbeiterverhältnissen. Seine nichtreligiöse Herkunft aus einer jüdischen Familie erwähnte Schultz zum ersten Mal öffentlich im Zusammenhang mit US-amerikanischen Rassenunruhen.

 

 

 




 

 
 
 

Comments


©2023 von wort.stifter. Erstellt mit Wix.com

bottom of page